Stichwort: Arisierung

Die Arisierung war die Verdrängung von Juden aus Handel, Gewerbe und Wissenschaft durch die Nationalsozialisten. Sie erfolgte von 1933 bis 1945 im Deutschen Reich sowie angeschlossenen und besetzen Staaten. Die Arisierung von jüdischem Eigentum wurde zwar häufig als „Verkauf“ inszeniert, dieser erfolgte jedoch unter so massiven Zwängen, dass die Verkäufer kaum jemals einen angemessenen Preis erzielen konnten. Auch wurden die Erlöse aus dem „Verkauf“ durch Zwangsabgaben wie z. B. die sog. „Reichsfluchtsteuer“ den Juden zu einem großen Teil wieder abgenommen. Neben den unter Zwang erfolgten „Verkäufen“ kam es parallel zur Konfiszierung jüdischen Eigentums durch den Staat, welches dieser dann an „arische“ Personen weiterverkaufte. Die Vorgänge der Arisierung sind daher als Raub einzustufen. Parteistellen und Behörden arbeiteten zusammen, um Unternehmen in jüdischem Besitz an nichtjüdische Eigentümer zu übertragen. Nach der Pogromnacht von 9. auf 10. November 1938 wurde dieser Prozess durch zusätzliche Gewalt und einer neuen Rechtsvorschrift, der „Verordnung über den Einsatz des jüdischen Vermögens“ beschleunigt. So waren bereits zu Jahreswechsel 1938/1939 die meisten deutschen und österreichschen Unternehmen in arischem Besitz. Die Restitution (Rückvergütung) von während des Nationalsozialismus enteigneten und geraubten oder im Notverkauf weit unter dem Wert abgegebenen Vermögenswerten an ihre rechtmäßigen Eigentümer wurde in Österreich nur langsam und schrittweise angegangen. Sie ist deshalb bis heute nicht abgeschlossen.

Quelle: Wikipedia

Antonie und Eva Schlesinger

Schöffelgasse 69

Antonie Schlesinger, geboren am 03.02.1903 und ihre Tochter Eva Schlesinger, geboren am 15.04.1927 wurden am 26.02.1941 nach Opole in Polen deportiert. Ihr weiteres Schicksal ist unbekannt. Quelle:  Exenberger, Herbert / Koß, Johann / Ungar-Klein, Brigitte: Kündigungsgrund Nichtarier. Die Vertreibung jüdischer Mieter aus den Wiener Gemeindebauten in den Jahren 1938-1939. Wien, 1996, S. 316.


David, Ella und Hans Gang, Herbert Goldberger

Staudgasse 80a

David Gang, geboren am 11.02.1892, von Beruf Beamter und Ella Gang, geboren am 5.6.1892 bewohnten eine Gemeindebauwohnung in der Staudgasse 80a. Die letzte bekannte Adresse vor der Deportation des Paares am 11.1.1942 nach Riga war 9., Servitengasse 22. Sie wurden am 11.01.1942 nach Riga deportiert, wo beide starben. Ihr Sohn Hans kehrte nach dem Krieg…


Ella und Gustav Vogelhut

Gentzgasse 45/1/13

Gustav Vogelhut, geboren am 28.02.1899, von Beruf Musiker und Ella Vogelhut, geboren am 07.05.1895 bewohnten eine Gemeindewohnung in der Gentzgasse 45. Ihre letzten bekannten Adressen vor ihrer Deportation waren 17., Hernalser Haupstraße 37 und 18., Heilbronner Straße 14. Gustav Vogelhut wurde am 26.10.1939 nach Nisko, in Polen, Ella Vogelhut am 26.2.1941 nach Opole, in Polen…


Ernst, Beatrice und Hermann Waldinger

Anastasius-Grün-Gasse 8

Dr. Ernst Waldinger, geboren am 16.10.1896, von Beruf Schriftsteller bewohnte gemeinsam mit seiner Frau Beatrice, geboren 1896 und seinem Sohn Herrmann, geboren 1923 eine Gemeindewohnung in der Anastasius-Grün-Gasse 8. Ernst Waldinger war bei verschiedenen Verlagen tätig und gewann diverse Preise. 1938 gelang es ihm, mit seiner Familie nach Amerika zu fliehen, wo er Professor für…


Erwin Mikolasch

Messerschmidtgasse 33-37/3/5

Erwin Mikolasch, von Beruf Bankbeamter, wurde am 30.9.1887 geboren und bewohnte eine Gemeindebauwohnung in der Messerschmidtgasse 33-37. Die letzte bekannte Adresse Erwin Mikolaschs vor seinem Tod in Wien am 23.4.1940 war Fugbachgasse 2/5 im 2. Bezirk. Quelle:  Exenberger, Herbert / Koß, Johann / Ungar-Klein, Brigitte: Kündigungsgrund Nichtarier. Die Vertreibung jüdischer Mieter aus den Wiener Gemeindebauten…


Georg, Erna und Ernst Duschinsky, Hildegard Gross

Cottagegasse 39

In diesem Haus lebte die Familie Duschinsky. Georg Duschinsky war als Fell- und Raulederhändler tätig, seine Frau Erna war Opernsängerin. Nach ihrer Scheidung lebten sie an derselben Adresse, allerdings in verschiedenen Wohnungen. Als die Nazis in Österreich die Macht ergriffen, wurde Erna nach Minsk deportiert und dort ermordet. Ihr Mann Georg war zu dieser Zeit…


Henriette Katz

Antonigasse 100/4

Henriette Katz wurde am 1.6.1873 in Wien geboren und bewohnte eine Gemeindebauwohnung in der Antonigasse 100/4. Ihre letzte bekannte Adresse nach der Kündigung ihres Mietvertrages vor ihrer Deportation nach Theresienstadt am 9.10.1942 lautet Seegasse 9, 1090 Wien. Sie starb am 28.8.1943 im KZ Theresienstadt. Quelle: Exenberger, Herbert / Koß, Johann / Ungar-Klein, Brigitte Kündigungsgrund Nichtarier. Die Vertreibung…


Hugo Kornitzer

Weimarerstraße 1/12

Hugo Kornitzer, geboren am 30.11.1893, von Beruf Steindrucker, bewohnte eine Gemeindewohnung in der Weimarerstraße 1/12. Er wurde am 17.08.1942 nach Auschwitz deportiert. Quelle:  Exenberger, Herbert / Koß, Johann / Ungar-Klein, Brigitte: Kündigungsgrund Nichtarier. Die Vertreibung jüdischer Mieter aus den Wiener Gemeindebauten in den Jahren 1938-1939. Wien, 1996, S. 258.


Isidor und Therese Feldmann

Gentzgasse 79/1/5  

Isidor Feldmann, geboren am 12.05.1891 und Therese Feldmann, geboren am 29.11.1886, wurden am 09.10.1942 nach Theresienstadt und von dort am 23.10.1944 nach Auschwitz deportiert. Quelle:  Exenberger, Herbert / Koß, Johann / Ungar-Klein, Brigitte: Kündigungsgrund Nichtarier. Die Vertreibung jüdischer Mieter aus den Wiener Gemeindebauten in den Jahren 1938-1939. Wien, 1996, S. 225.


Malvine und Paul Schuschny

Köhlergasse 1-3

Malvine Schuschny, geboren am 06.02. 1884 und Paul Schuschny, geboren am 23.11.1861, von Beruf Beamter bewohnten gemeinsam eine Gemeindewohnung in der Köhlergasse 1-3. Als letzte Adresse des Paares ist die Lichtensteinstraße im 9. Bezirk bekannt, bevor beide am 27.4.1942 nach Wlodawa deportiert wurden. Ihr weiteres Schicksal ist unbekannt. Quelle:  Exenberger, Herbert / Koß, Johann /…


Richard Beer-Hofmann

Hasenauerstraße 59 / Ecke Meridianplatz

Richard Beer-Hofmann (1866-1945) gehörte die Villa Beer-Hofmann in der Hasenauerstraße 59 / Ecke Meridianplatz, Wien XVIII und arbeitete als Schriftsteller.


Rosa Setina

Schopenhauerstraße 86/1

Rosa Setina, geboren am 02.10.1881, wurde am 11.01.1942 nach Riga deportiert. Ihr weiteres Schicksal ist unbekannt. Quelle:  Exenberger, Herbert / Koß, Johann / Ungar-Klein, Brigitte: Kündigungsgrund Nichtarier. Die Vertreibung jüdischer Mieter aus den Wiener Gemeindebauten in den Jahren 1938-1939. Wien, 1996, S. 301.


Stephan und Elsa Mautner

Weimarerstraße 53

Stephan Mautner wurde 1877 als Sohn eine Textil-Großindustriellen geboren und wuchs in einem sehr künstlerisch geprägtem Haus auf. Er spielte lange mit seinen Geschwistern Theater und bekam privaten Unterricht in Bildhauerei, Fotographie und Malerei. Später erbte er die Textilfabrik seines Vaters und unternahm unter anderem als „kommerzieller Berichterstatter“ eine Weltreise mit Kaiserin Elisabeth über Asien nach…