Der in Tagebuchform – Pardon, nicht in Tagebuchform – erzählte Roman handelt von dem 16-jährigen Boudewijn, der Jahre nach dem Tod seiner Mutter posttraumatische Depressionen bekommt. Auf Anweisung seines Vaters fängt er an, sich täglich eine CD anzuhören und sich Notizen zu seinem Tag zu machen. Nach und nach erfährt der Leser nicht nur mehr über seinen Alltag und sein Umfeld – seine Tante, seine kleine Schwester mit dem Spitznamen „Fussel“ – sondern auch über seine Vergangenheit, seine Beziehung zu seiner Mutter vor deren Tod und seine ehemalige Freundschaft mit einem Mädchen namens Pauline, die in die Brüche ging. Im Haupt-Handlungsverlauf folgt man derweil Boudewijn und liest darüber, wie er mit seiner Depression und dem damit verbundenen Tod seiner Mutter umgeht und versucht, die Freundschaft mit Pauline wieder aufzubauen.
Das Buch hat ein offenes Ende, da es keinen wirklichen Abschluss gibt, sondern auf der letzte Seite nur steht, dass das Tagebuch zu Ende ist, und er überlegt, sich ein neues zu kaufen.
Meiner Meinung nach ein gutes Buch mit einer Handlung, die über die 0-8-15-Idee eines psychisch gestörten Jugendlichen hinausgeht, und das Thema realistisch und ungeschmückt darstellt . Der Schreibstil passt sich an die Hauptfigur an, ohne dabei gezwungen zu wirken, wie es bei einigen anderen Büchern der Fall ist. Obwohl ich sagen muss, dass ich Boudewijn als Person nicht besonders mochte, ist er ein sehr interessanter und plastisch geschriebener Charakter. Ein Buch, das definitiv empfehlenswert ist.
8.5/10
Eine Buchbesprechung von Yamuna Sauter