Zeitzeuge Siegfried Loewe zu Besuch in der Haizingergasse

„Versteckt und verschwiegen“ – so heißt das im August 2022 erschienene Buch des Zeitzeugen und ehemaligen Romanistik-Professors Siegfried Loewe und des Historikers Rudolf Leo. Am 5.10.2022 haben die beiden die Haizingergasse besucht und haben mit den SchülerInnen der 6A und 6B über die Geschichte von Siegfried Loewe gesprochen. Der 1939 in Brüssel geborene Wiener wurde als jüdisches Kind während der NS-Zeit versteckt, wuchs bei Adoptiveltern auf und erfuhr erst als Erwachsener von seiner wahren Identität.

„Da ich bis jetzt noch nie mit meiner Klasse ein Gespräch mit einem Zeitzeugen des 2. Weltkriegs geführt habe, war mein Interesse groß. Denn es ist wirklich anders, wenn einem ein Erlebnis von einer Person erzählt wird, die es selbst erlebt hat, als wenn es einem von einer Lehrperson erzählt wird. Natürlich ist es trotzdem schwer, sich in die Position der jeweiligen Person zu versetzen und zu fühlen, was sie fühlt. Eigentlich unmöglich.  

Anhand des Buchs „Versteckt und verschwiegen“ hat Herr Loewe uns seine Geschichte erzählt. Jedoch nicht als Vortrag, sondern als Gespräch mit uns, dem Publikum. Das hat sehr gut funktioniert und war auch viel interessanter und lehrreicher als ein Vortrag oder eine Präsentation. 

Für mich waren die Erzählungen sehr ergreifend. Ich möchte mich bei den beiden nochmals ganz herzlich für ihren Besuch und auch dafür, dass sie sich für uns Zeit genommen haben, bedanken. Mir hat es sehr gut gefallen.“ 

Georgi, 6A

„Wir haben gemeinsam über die Problematik von Adoptionen, Selbstfindung und Identitätssuche diskutiert. Ich finde, es war faszinierend zu hören, welcher Weg und welche Geschichte Herrn Loewe zu dem Menschen gemacht haben, der er jetzt ist. Unserer Wahrnehmung nach war er sehr offen, freundlich und unglaublich interessiert an verschiedenen Meinungen.“ 

Rita und Hannah, 6A