Vom Alexanderplatz zum Brandenburger Tor
Unser erstes Ziel, nachdem wir in Berlin angekommen waren, war der Alexanderplatz. Dann ging es weiter mit der S-Bahn, aber wir fuhren zu weit. Nachdem wir endlich richtig waren, gingen wir entlang der zentralen Prachtstraße Berlins „Unter der Linden“ und kamen dabei auch am Brandenburger Tor vorbei. Mensch war det groß! König Friedrich Wilhelm II. hatte den Bau des Tores angeordnet, da er einen würdigen architektonischen Abschluss für die Prachtstraße Unter den Linden suchte. Dort befinden sich auch zahlreiche wichtige Einrichtungen wie die Humboldt-Universität oder die Staatsoper. Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Boulevard Unter den Linden eine Trümmerwüste, mit Ausnahme des Stadtschlosses. Heute sieht er aber wieder ok aus. An diesem kulturellen Mittelpunkt Berlins sahen wir auch gleich eine Demonstration gegen die Kämpfe in Syrien und Palästina. Von dort sind wir zu Fuß zum Potsdamer Platz gegangen und haben uns Überreste der Berliner Mauer angesehen. Leider konnten wir nicht mehr besichtigen, da es stark zu regnen begann. (Daniel Paula, Moritz Zawodsky)
Schifffahrt über die Spree
Am 9. Oktober 2014 gab es für uns, die Schüler der 8C, viel zu sehen. Grund dafür war die abendliche Schiffrundfahrt in Berlin im Zuge unserer Klassenreise. Wir betraten das Boot mit ermüdeten Beinen wegen des langen Schlenderns durch den Kurfürstendamm und waren froh, es uns auf dem Boot gemütlich machen zu können. Einige bestellten sich Getränke, wie die deutsche Apfelschorle, andere nicht. Die Fahrt konnte beginnen. Das Schiff setzte sich in Bewegung, eine angenehm kühle Brise erfrischte uns. Eine abwechselnd deutsche und englische Stimme meldete sich zu Wort, begrüßte uns herzlich an Bord und begann uns über die Gebäude und Sehenswürdigkeiten, an denen wir vorbeikamen, etwas zu erzählen. Während wir unsere Apfelschorle genossen, fuhren wir zuerst Richtung Osten und passierten Sehenswertes wie den Berliner Dom, den Fernsehturm, das Nikolaiviertel und wendeten uns dann Richtung Westen, wo wir an der Museumsinsel mit der Alten Nationalgalerie und dem Regierungsviertel vorbeifuhren. Von Letzterem waren wir besonders angetan, da es sehr sauber und rein, modern und wohlhabend wirkte, auch von dem typischen Berliner Graffiti, an das wir uns bereits gewöhnt hatten, fehlte dort jede Spur. Nachdem wir viel gesehen und viel Neues erfahren hatten, kamen wir nach ungefähr einer Stunde wieder am Ausgangspunkt an und gingen von Bord. (Alina P. und Randy A.)
Die Mauer
1961 erbaut und 1989 abgerissen ist die Berliner Mauer das bedeutendste Symbol für das geteilte Berlin. Durch einen Beschluss der politischen Führung der Sowjetunion Anfang August 1961 mit der DDR wurde eine Mauer, die 1378 Kilometer lange innerdeutsche Grenze zwischen der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) und der Bundesrepublik Deutschland (BRD), errichtet, um den Flüchtlingsstrom in den Westen zu stoppen. Wir, die 8C besuchten verschiedene wichtige Plätze, wo die ehemalige Berliner Mauer stand; East Side Gallery, Check-Point-Charlie und die Gedenkstätte Berliner Mauer, wo wir ein Gespräch mit Zeitzeugen hatten.
East Side Gallery
Das Denkmal East Side Gallery in Berlin-Friedrichshain ist eine weltbekannte und die weltweit längste dauerhafte Open-Air-Galerie. Sie entstand 1990 nach der Wiedervereinigung. 118 Künstler aus aller Welt bemalten auf einer Länge von 1,3 Kilometern die noch dort stehende Berliner Mauer. Die East Side Gallery war sehr eindrucksvoll. Gleich neben der Spree ist sie ein Denkmal zu dem tausende Touristen täglich strömen. Es hat uns wirklich gut gefallen, da es im Gegensatz zu anderen Denkmälern nicht langweilig und grau, sondern modern und farbenfroh ist.
Checkpoint Charlie
Der Checkpoint Charlie zählt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Berlins. Er war der Grenzübergang zwischen dem sowjetischen und dem US- amerikanischen Sektor und befindet sich heute in der Friedrichsstraße. Der Kontrollpunkt war einer der drei durch die Amerikaner genutzten alliierten Kontrollpunkte der Stadt. Er wurde nach dem dritten Buchstaben nach dem Internationalen Buchstabieralphabet (Alpha, Bravo, Charlie, …) benannt. Im gleichnamigen Museum, welches wir besuchten haben, erfuhren wir vieles über Geschichten und Fluchtversuche über, unter und durch die Berliner Mauer in den Westen. Durch originale Gegenstände, die zur Flucht dienten, konnten wir uns die Geschehnisse besser vor Augen führen.
Gedenkstätte Berliner Mauer – Gespräch mit Zeitzeugen
Auf dem Areal der Gedenkstätte befindet sich das letzte Stück der Berliner Mauer, das original erhalten ist und einen Eindruck vom Aufbau der Grenzanlagen zum Ende der 1980er Jahre vermittelt. Genau an diesem Ort trafen wir zwei Zeitzeugen, zwei ehemalige DDR Bürger, welche uns von ihrem Leben und Erlebnissen erzählten. Uwe Krupper war 3 Jahre lang Soldat im Grenzdienst und konnte uns dadurch einen sehr guten Eindruck über die damalige Lage geben. Während seiner Zeit an der Grenze, kam es in dem Grenzabschnitt, in dem er stationiert war nie zu einem Fluchtversuch bei dem Schüsse fielen. Kathrin Krupper, seine Frau war auch dabei und konnte uns Antworten auf unsere Fragen über das Leben als DDR Bürger geben. Das Gespräch war sehr informativ und interessant, außerdem führten sie uns über das Gelände und erklärten uns den noch original erhaltenen Grenzabschnitt. Von einem gegenüber liegenden Aussichtspunkt konnten wir die Grenzanlage von oben betrachten.
Im Bertolt Brecht-Haus
In Berlin besuchten wir auch das Bertolt Brecht-Haus, welches sich in der Chausseestraße 125 befindet. Bertolt Brecht lebte von 1898 bis 1956 und war zu Lebzeiten ein einflussreicher deutscher Dramatiker und Lyriker. Besonders populäre Werke Brechts sind beispielsweise „Die drei Groschen Oper“ und „Mutter Courage und ihre Kinder“. In seinem Haus wohnte er mit seiner Frau Helene Weigl, welche eine deutsch-österreichische Schauspielerin und 15 Jahre länger als Brecht am Leben war. Zu ihrem Charakter erfuhren wir, dass sie sehr autoritär, streng und dominant war. Obwohl die beiden ein gemeinsames Haus besaßen, schliefen und beschäftigten sie jedoch in unterschiedlichen Räumlichkeiten, was wir auch bei unserer Führung deutlich sehen konnten. Das gesamte Ensemble war äußerst einladend und nett gestaltet, jedoch unterschieden sich Brechts und Weigls Zimmer in verschiedenen Punkten. Zum einen liebte es Helene zu kochen, zum anderen sammelte sie leidenschaftlich gerne Geschirr und Kochbücher, was sich auch deutlich bemerkbar machte. Brecht hatte eine große Vorliebe für Literatur von anderen Schriftstellern, er sammelte vor allem lyrische Werk , Biographien, Romane, Fachliteratur, aber auch Krimis und Thriller. Weigl bewohnte, abgesehen von einem gemütlich eingerichteten Schlafzimmer, welches sie multifunktional – als Arbeits- und Schlafzimmer – nutzte, auch noch einen prächtigen Wintergarten, wo ebenfalls eine große Menge österreichisches Geschirr und einige Pflanzen zu finden waren. Vom Wintergarten aus hatte sie außerdem einen Zugang zum Garten, den Brecht zwar aus seinem Arbeitszimmer sehen konnte, zu dem er jedoch keinen Zugang hatte. Brecht selbst bewohnte drei verschiedene Zimmer: Einerseits eine kleine Bibliothek, welche mit ca. 4000 Werken ausgestattet war, andererseits ein großes Wohnzimmer – mit Ausblick auf den Garten – , in das er immer wieder zum kollektiven Zigarrenrauchen und Philosophieren einlud. Außerdem befanden sich hier sein Lieblingsstuhl und ein eher kleines Schlafzimmer, welches mit Bildern geschmückt war und in dem er letzten Endes auch am 14. August 1965 verstarb. Links neben dem Haus liegt außerdem der Friedhof, auf dem sowohl Brecht als auch Weigl begraben sind. Zudem hatte Brecht einen besonders guten Ausblick auf das Grab Hegels. Alles in allem handelte es sich allerdings um eine äußerst kurzweilige, interessante und informative Führung. (Mimi Sabar, Franzi Stiedl)
Kreuzberg – Berlin
Am zweiten Tag unserer Reise nach Berlin machten wir eine Führung durch den von Gentrifizierung betroffenen, hippen Bezirk Kreuzberg, in dem wir auch wohnten. Dieses Viertel gehörte während der Teilung Deutschlands zum Westen Berlins (BRD) und bietet heute eine große Auswahl an verschiedenen Lokalen, Clubs und Bars. Auffällig waren auch die vielen mit Graffiti besprühten Häuser und Wände. Außerdem leben hier viele Menschen aus verschiedenen Herkunftsländern, beispielsweise aus der Türkei. In Anlehnung an den 66 Meter hohen Kreuzberg ergab sich der Name für den Bezirk. Eine der wichtigsten Straßen ist die Oranienstraße. Diese Straße ist durch Vielfältigkeit geprägt und ist das beste Beispiel für Kreuzberg. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Synagoge am Landwehrkanal, wo sich auch ebenso die berühmte Admiralbrücke befindet. In den 1970er Jahren gründete sich in Kreuzberg die sogenannte Jugendgang Club SO 36 (Südost 36). Diese Gruppe von Jugendlichen hinterließ ein legales und berühmtes Graffiti an einer Hausmauer, das die unterschiedlichen Seiten des damaligen Berlins widerspiegeln soll. Das Kottbusser Tor, auch noch genannt „Kotti“, hat ebenso seinen Standpunkt in Kreuzberg und war ein „Drogentreffpunkt“. Zur damaligen Zeit stand hier wirklich mal das Kottbusser Tor, es war eines von vielen im 16. Jahrhundert entstandenen Zolltoren in der alten Berliner Stadtmauer. (Steffi Artner, Nadja Muck)
Topographie des Terrors
Die Topographie des Terrors ist ein seit 1987 bestehendes Projekt in Berlin zur Dokumentation des Terrors in der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland. Dort befand sich das Hauptquartier der Geheimen Staatspolizei (Gestapo). In unmittelbarer Nachbarschaft lag das Prinz-Albrecht-Palais in der Wilhelmstraße 102, das seit 1934 zur Zentrale des Sicherheitsdienstes (SD) der SS und ab 1939 auch des Reichssicherheitshauptamtes (RSHA) wurde. Das Museum liegt in Berlin-Mitte und berichtet über den Nationalsozialismus, überwiegend über die SS bzw. deren Aufstieg und Entstehung. Dabei erfährt man auch detaillierter über wichtige Persönlichkeiten der SS, wie zum Beispiel Heinrich Himmler, der hauptverantwortlich für den raschen Aufstieg der SS war. Geprägt ist das Museum von Bildern mit Menschen, die dem SS-Regime zum Opfer gefallen sind. Außerdem erfährt man einiges über die ethnischen Minderheiten im Nationalsozialismus, die von der SS verfolgt und ermordet wurden. Die Topographie des Terrors war das letzte Museum, das wir uns in Berlin angesehen haben. Da wir schon unzählige besichtigt haben, war unsere Begeisterung nicht allzu groß, dennoch fanden wir, dass es im Großen und Ganzen das mit Abstand interessanteste Museum von allen war. Zudem haben wir viele neue Informationen über die NS-Zeit sammeln können. Des Weiteren konnte uns der Führungsleiter mehr über den Aufstieg des Nationalsozialismus näherbringen und, welche Personen einen großen Anteil daran hatten, dass die Nationalsozialisten zur damaligen Zeit so mächtig wurden. (Monah Akat, Jakob Koren)