Frankreich 2014:
Es war vier Uhr, an einem verregneten Freitagmorgen, als wir, die 7B und die 7C, auf dem Flughafen Wien Schwechat mit Herrn Prof. Schler, Frau Prof. Baur und Frau Prof. Yazdanpanah zusammentrafen. Wien, tags doch so lebhaft, so laut, doch nachts doch wie jede andere Stadt. Keine Autos fahren durch die Straßen, keine von Hektik verformten Gesichter, bloß die Straßenlichter, überall, womöglich eine Sprache sprechend, die wir nicht verstehen. In Kürze würden wir uns auf den Weg nach Paris begeben, der vielgerühmten Hauptstadt Frankreichs, wo wir bis Sonntag bleiben würden. Trotz der frühen Stunde war den meisten von uns keine Müdigkeit anzumerken. Denn ob es die Aufregung war oder eine beachtliche Menge an Espresso, jeder fand seinen Weg, wach zu bleiben und so in absehbarer Zeit französischen Boden unter seinen Füßen zu spüren. Kaum waren die Zimmer in Paris erst bezogen, so fing das Besichtigungsprogramm an. Wir sahen den Arc de Triomphe, machten in unserer Freizeit Einkäufe auf der Champs-Élyssées und schließlich bekamen wir sogar die Möglichkeit, Paris von der Spitze des Eiffelturms aus zu betrachten. Der Anblick verschlug so manchen von uns die Sprache, ist die Stadt von so hoch oben gesehen, weitaus größer, als man es sich vorzustellen vermag.
Der nächste Tag führte uns nach dem Frühstück sogleich ins Louvre. Über zwei Stunden hatten wir Zeit, um uns die Dinge anzuschauen, die wir sehen wollten, und bei all der vorherrschenden Vielfalt an verschiedenen Sammlungen blieb die Mona Lisa bei Weitem nicht das einzige Kunstwerk, das zu besichtigen war. Anschließend gingen wir, nach einem kurzen Abstecher ins Centre Pompidou, nach Montmartre, wo die berühmte Kathedrale Sacre-Cœur zu finden ist. Der Tag klang mit einem wundervollen Sonnenuntergang und mit dem Gedanken aus, wie schnell die Zeit doch vergeht.
Nach einem kurzen Besuch des Arche de la Défense fuhren wir am Sonntag mit dem Bus nach Saint Malo. Dort würden wir in Gastfamilien untergebracht sein, zur Schule gehen und unsere Sightseeing-Touren fortsetzen. Zufriedenheit machte sich unter uns breit, und zugegebenermaßen schien sie innerhalb der folgenden fünf Tage nicht abzunehmen. Was bei sonnigen Tagen in einer Stadt am Strand nicht verwunderlich ist. Die Schule betreffend waren wir bei unseren drei Lehrerinnen, die Native Speakers waren, fast vollkommen auf unsere Französisch-Kenntnisse angewiesen, womit sich nach einiger Zeit deutliche Fortschritte und zunehmende Sicherheit beim Sprechen entwickelten. Die meisten von uns verbrachten viel Zeit mit ihren Gastfamilien, sodass letztendlich der Abschied schwer und verfrüht erschien.
Im Übrigen ist letzteres auf die gesamte Reise zu beziehen. Denn egal, wie viel Detail ich in diesen Text auch hineinstecken mag, ich werde immer etwas Wichtiges übersehen oder unerwähnt lassen. Eines Tages, wenn alles, was meine Gegenwart mit dieser Reise verbindet, vergangen ist, werden all diese Ereignisse nur mehr Erinnerungen sein. Wie Fotos in einem riesigen Fotoalbum. Vielleicht führt mich mein Weg irgendwann wieder nach Frankreich, ich weiß es nicht. Doch was ich weiß, ist, dass es niemals wieder dasselbe sein wird. Ich kann nicht zweimal genau dasselbe Foto schießen. Somit ist alles, was mir bleibt, ein Foto von einem traumhaften Anblick von Paris, der mich aufs Neue daran erinnerte, wie klein der Mensch im Vergleich zu der Welt, in der er lebt, doch ist. Von Strandspaziergängen mit meinen Freunden, wo mir das Gelächter und die Albernheiten immer noch vertraut sind. Und Erinnerungen an Momente, wo die Zeit still zu stehen schien.
Somit kann ich sagen, dass von dieser Sprachreise nicht nur mein Französisch an sich profitiert hat. Die erlebten Momente und gesammelten Erfahrungen sind durch Frontalunterricht und Schulbücher nicht wettzumachen und ich bin froh, ein Teil dieser Reise gewesen zu sein. Vive la France!