Freier Gedankenlauf zu Mauthausen (8B)

Am 14. Oktober fuhr die 8B mit Prof. Pühringer zur KZ-Gedenkstätte Mauthausen. Ein Ort, der viele Gedanken anstoßen kann. Im Folgenden ein paar Auszüge.

 

 

Der Gang durchs Tor

Den Hügel hinauf, den Blick herab
Vorbei an Orten des Kummers, des Todes. Orten der Schande für uns heute
Vorbei an Orten der Trauer, des Bedauerns, des Mahnens
Angelangt am Tor, den Abgrund der Menschheit hinab, den Blick hinauf
Bögen aus Holz und Stein
Ich sehe die Bögen und denke an die Furcht
Denn andere sahen die Bögen und dachten an den Tod

– Paul Lechner

Emelie: „Unten im Keller hat mich der Gedenkraum sehr berührt, es hat mich überwältig diese tausenden Namen zu sehen, davor habe ich immer über die schlimmen Schicksale der Masse nachgedacht, aber in diesem Raum habe ich erst so richtig realisiert, dass jeder einzelne dieser Menschen eine Geschichte hat, die ich mir niemals vorstellen kann.“

Nikka: „Als der Guide dann über die Neuankömmlinge geredet hat, die anfangs tagelang einfach nur im Freien standen, unabhängig vom Wetter, habe ich mich wirklich schlecht gefühlt, dass ich obwohl meiner 3 Pullover, Regenjacke und festen Schuhen, jammerte das mir kalt war. […] Was mich persönlich auch sehr überrascht hat, ist dass es im KZ Mauthausen auch Lagerbordelle gab. Ich wusste zwar, dass diese in einigen KZs existiert haben aber ich habe nicht damit gerechnet, dass Mauthausen auch eines von ihnen war. Ich finde es außerdem unfassbar traurig, dass diese Frauen und auch Homosexuelle in den Jahren nach der Befreiung nicht als Opfer anerkannt wurden.“

Fanni: „Draußen ist es kalt und es nieselt. Ich schaue nach oben und ich sehe den Schornstein. Und dann trifft es mich. Der Schornstein. Die Asche. Die Körper. „Der Geruch nach verbranntem Fleisch“. […] Ich weiß nicht was ich fühlen soll, ich weiß nicht was mir durch den Kopf geht, aber es ist viel. Die ganzen Eindrücke hämmern auf einmal auf mich ein und ich will mich klein machen und die Augen zupressen. Aber ich schaue mich nochmal um und sehe die Baracken, den Asphalt. Dort ist Blut geflossen? Wieso sieht man es nicht mehr?“