‚Das radikal Böse‘ – Diskussionsrunde zum Film mit dem Leiter des Dokumentationsarchivs (DÖW)

Am 24. April gingen die drei siebten Klassen gemeinsam mit ihren Geschichtelehrern ins Votivkino, um sich mit dem „vergessenen Holocaust“ zu beschäftigen. Dazu stand eine Spezialvorführung von Stefan Ruzowitzkys „Das radikal Böse“ am Programm, in dem sich der Regisseur den Verbrechen der Wehrmacht im Osten aus (sozial)psychologischer Perspektive nähert. Für eine anschließende Diskussionsrunde und zur Klärung etwaiger Fragen stand uns als Experte für dieses Thema der wissenschaftliche Leiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstands, Herr Mag. Dr. Gerhard Baumgartner, zur Verfügung. Der Film an sich und die darin aufgeworfenen Denkanstöße sollten uns noch länger beschäftigen. Hier einige Auszüge aus den freiwilligen Reflexionen der 7B:

„Zuallererst möchte ich erwähnen, dass der Film eine Herausforderung ist und obwohl er sehr spannend und vor allem interessant war, war ich froh, als er zu Ende war. Denn der Film erzählt von ganz normalen Männern, die es als Job ansahen Millionen von Menschen umzubringen …“ – Cordula

„Das ist meiner Meinung nach der wichtigste Aspekt von ‚Das radikal Böse‘: Nichts davon ist erfunden. Nichts davon ist gestellt. Es gibt kein Drehbuch, was den Schauspielern künstliche Gefühle aufzwingt, die von ein paar Autoren zusammengewürfelt wurden.“ – Louise

„Manche Szenen waren erschreckend für mich, besonders deswegen weil ich wusste, dass alles wirklich passiert ist, im Gegensatz zu den meisten Kinofilmen.“ – Gustav

„Im Film wurde auch mehrmals erwähnt, dass die jungen Soldaten sehr wohl die Wahl hatten, ob sie an Erschießungen teilnehmen wollen oder nicht. Eine Strafe hätte es nicht gegeben.“ – Emil

„Was sagt das über uns Menschen im Allgemeinen aus? Ich persönlich finde es furchtbar, dass wir dazu imstande sind über das Leben von anderen zu bestimmen.“ – Sophie

„… was mich allerdings sehr erstaunte und noch immer beschäftigt ist der Fakt, dass man sich entziehen konnte und das ohne schwerwiegende Folgen. Ich frage mich, ob der Gruppendruck wirklich so stark sein konnte, dass man den Tod so vieler Menschen in Kauf nahm, nur um nicht als unmännlich dazustehen.“ – Miriam

 „Nur wie entgeht man dieser Manipulation? Wie erkennt man, dass das eigene Handeln falsch ist, umgeben von Menschen, die einem gut zureden und nicht etwa Widerstand leisten?“ – Moritz

„Natürlich ist es auch beunruhigend zu wissen, dass so etwas vermutlich wieder passieren könnte.“ – Viola

 

 

Zusammengefasst von Arnold Pühringer