Zeitzeugnis einer Holocaust-Überlebenden

Am 20. April hatten wir, die 4c, die Möglichkeit, eine Überlebende des Holocaust und Zeitzeugin des Nationalsozialismus kennenzulernen, Frau Dr. Lucia Heilmann.

Volle zwei Stunden nahm sich die 89-jährige Dame Zeit, uns über ihre Vergangenheit zu berichten und uns anschließend unsere Fragen zu beantworten.

Sie erzählte uns, wie sie als zehnjähriges, jüdisches Mädchen unter dem Nationalsozialismus zu leiden hatte. Nur dank des Freundes ihres Vaters, Reinhold Duschka, der die beiden über all die Jahre in seiner Werkstatt versteckt hielt, überlebten sie die Kriegszeit. Er selbst schwebte dadurch in großer Lebensgefahr. Laut Frau Heilmann war es eine dunkle und trostlose Zeit, in der sie ständig Angst haben musste, entdeckt und getötet zu werden. Die Geschichte von Frau Heilmann berührte uns alle, sowohl die Schüler, als auch die anwesenden Professoren, sehr.

Frau Heilmanns Art zu erzählen war sehr berührend und lebendig zugleich. Es hat uns allen außerordentlich imponiert, dass sie nach wie vor, fast jede Woche, in Schulen kommt, um von ihrer Vergangenheit zu erzählen. Obwohl es ihr, nach eigener Aussage, jedes Mal wieder schwerfällt, setzt sie sich mit ihren dramatischen Erfahrungen auseinander, um sie für unsere Generation nachvollziehbar zu machen.

Wir hoffen, es gibt noch lange die Möglichkeit, dass Zeitzeugen und Zeitzeuginnen die Schulen besuchen, um von dieser grausamen Zeit zu erzählen, denn diese darf niemals in Vergessenheit geraten!

Für uns war es ein einprägsames Erlebnis, die Geschichte eines Menschen zu hören, der all das Grauen miterleben musste.

– Mira, Fanni, Kamia und Emma, 4c

„Ich verstehe jetzt besser, warum so viele Leute nicht über den Krieg reden wollten bzw. wollen.“  – Feli

„Besonders berührt hat mich, dass die KZ-Verwaltung an der Asche der Toten auch noch Geld verdienen wollte.“  – Sarah

„Ich nehme mir vor, meine Mitmenschen zu respektieren, Aufklärung zu betreiben, die Vergangenheit nicht zu vergessen, sie nicht wiederholen zu lassen und kein rassistisches Gedankengut zu pflegen.“  – Simon

„Ich nehme mir vor, nicht mehr mit der Masse mit zu schwimmen.“  – Lina

„Ich nehme mir vor, so oft es geht für Schwächere aufzustehen.“ – Amelie

 

@Verwendung des originalen Bildmaterials erfolgt mit ausdrücklicher Genehmigung von Dr. Lucia Heilman. Zu sehen sind: Lucia Heilman mit einer Puppe, die sie zurücklassen musste (1939), Lucia 1940, dann Lucia Heilmann mit Enkelin und ihrem Lebensretter, Reinhold Duschka, als diesem 1991 in Israel der Ehrentitel „Gerechter unter den Völkern“ verliehen wurde.

Aktivität betreut durch: Fössl, Pühringer